
Tag eins, und Tiflis duftet schon nach in Qvevri gereiften Träumen. Wir gleiten an den Schwefelbädern vorbei und rollen ostwärts in das sonnige Kachetien: 612 km Weinberge und Dorftoasts warten.
Erster Halt, Chashmi. Die Morgenluft schmeckt nach frisch gepresstem Rkatsiteli; der Kellermeister klopft sich auf die Brust und schenkt bernsteinfarbenen Wein direkt aus dem Tonkrug ein. Manavi begrüßt uns mit grünen Hügeln und einem knackigen Mtsvane, der den Gaumen weckt. Bei Sonnenuntergang glühen die Kopfsteinpflaster von Signagi roségold; wir stoßen mit lokalem Sekt über dem Alasani-Tal an, bis Kirchenglocken unser Lachen übertönen.
Tag drei, Vazisubani. Ein Brennmeister heizt seinen Kupferkessel, und warme, nach Vanille und Feigen duftende Brandystrahlen füllen Eichenfässer. Ein Schluck – „Gaumarjos!“ lauter als die Hähne draußen. Achalsopeli serviert ein Fest: schmelzendes Chatschapuri, frisch gepflückte Kräuter und samtiger Kindzmarauli, so weich wie Sommerregen.
Kvareli ruft an Tag fünf. Wir wandern sieben Kilometer durch kerzenbeleuchtete Kalksteintunnel, probieren Jahrgang um Jahrgang, während Jazz von den Wänden hallt. Letztes Dorf: Shilda. Eine Familie stampft Saperavi mit den Füßen, Musik dröhnt, Kinder tanzen zwischen den Reben. Staubige Flaschen, nur mit Jahrgang und Lächeln beschriftet, wechseln die Hände; wir signieren die Korken und versprechen, zurückzukehren.
Am sechsten Tag klimpern unsere Koffer im Rhythmus des Weins, als Tiflis wieder erscheint. Sechs Sonnentage, unzählige Trinksprüche – Georgiens größter Schatz reift leise unter Ton und Stein.
Packen Sie Neugier und lassen Sie Platz für Flaschen – Ihr Weinabenteuer beginnt jetzt!