
Der Neonlärm von Las Vegas hallt noch nach, doch lauter klingt das Donnern der Menge, als „The Georgian Machine“ Merab Dvalishvili Sean O’Malley zu Boden schleuderte und nicht mehr losließ. Ringside spürte man, wie O’Malleys bunte Selbstsicherheit unter Merabs unermüdlichem Druck zerbröckelte: Clinch-Einstiege, Ketten-Takedowns, scharfe Ellbogen und schließlich der Overhand-Right, der den entscheidenden Bodenkampf einleitete.
Im dritten Durchgang röchelte O’Malley nach Luft, während Dvalishvili erst richtig aufdrehte. Ein letzter Slam direkt vor unserer Ecke ließ die georgische Fangemeinde explodieren – mein Objektiv bebte im rot-weißen Jubelsturm.
Dann die Szene, die niemand kommen sah: Ex-US-Präsident Donald Trump beugte sich über die Absperrung, als Merab aufs Gitter sprang. Handschlag, Blitzlicht, eingefrorener Moment. „Mr. President, Georgien braucht Freunde“, keuchte Merab. „Helfen Sie uns zu kämpfen – im Käfig und darüber hinaus.“ Für Sekunden verschmolzen Politik und Sport im Strom der Begeisterung.
Backstage hüllte das Team den Sieger in die rot-weiß gekreuzte Flagge. „Das ist für jedes Kind in Tiflis, das groß träumt“, grinste er, noch triefend vor Adrenalin. Draußen sangen Fans Volkslieder, und die Glasfassaden des Strip reflektierten einen Hauch rustawelischer Poesie.
Es war mehr als ein Sieg; es war ein Statement. Der Bantamgewichts-Thron rückt näher – und Merab hat die Welt, inklusive eines ehemaligen Präsidenten, wachgerüttelt.