
Am 28. August feiern die Georgier eines der wichtigsten Feste des orthodoxen Kalenders, das Fest der Aufnahme der Heiligen Jungfrau Maria, in Georgien Mariamoba genannt, das nicht nur eine religiöse Feier, sondern auch ein Ausdruck von Kultur, Geschichte und Gemeinschaft ist. Für Georgier hat dieses Fest eine besondere Bedeutung, da die Jungfrau Maria als Schutzpatronin des Landes gilt, ein Titel, der bis zu den Zeiten des Apostels Andreas zurückreicht, der der Überlieferung nach das Land evangelisierte. Mariamoba ist ein Tag des Gebets, der Besinnung und der Einheit, an dem die Gläubigen Kirchen und Klöster besuchen, an Liturgien teilnehmen und das Ende der strengen Dormitio-Fastenzeit begehen. Dieser Tag vereint religiöse Hingabe mit kulturellen Traditionen, da Familien gemeinsam Gottesdienste besuchen, Kerzen entzünden, fasten und anschließend festliche Mahlzeiten teilen. Überall im Land finden Pilgerfahrten zu berühmten Orten wie dem Bodbe-Kloster statt, und das Fest erinnert die Menschen an ihre tiefe Verwurzelung im Glauben und an die Rolle der Gottesmutter als „Mutter Georgiens.“ Mariamoba verkörpert Hoffnung, Schutz und Beständigkeit und ist ein Tag, an dem sich Generationen vereinen, Spiritualität das Alltägliche überstrahlt und Besucher die Gelegenheit haben, die Seele Georgiens in Liturgie, Gesang und gemeinschaftlicher Freude zu erleben.